Rat schaut zu: Wertvolle Streuobstwiese zerstört !

Obwohl sogar die Kirchengemeinde auf der Seite des BUND war und der damalige Pastor a.D. Harald Meyenburg einen eindringlichen Appell zum Schutz des Streuobstwiesenkomplexes an der Büsumer Straße in der Zeitung und bei jeder Gelegenheit abgab – die wertvolle und ortsbildprägende Baumgruppe verschwand sang-, aber nicht klanglos! Sie rahmte den Streuobstwiesenkomplex ein, der durch ausgiebige Brombeergebüsche Rufplätze für Laubfrösche bot, die man manche Nacht bis in die Stadt herein hören konnte. Dies ist nun verstummt. Nicht aber die Motorsägen, die auch die „Ihicken“ das sind weit ins Wasser reichende starke Äste, abgeholzt haben. Die ins Wasser reichenden Ihicken mit reichlich stammbürtigen horizontalen Wurzeln, boten Teichmolchen und kleinen Fischen Eiablageplätze. Auf dem gut 4 m langen größten Ihick brüteten regelmäßig Bläßrallen, durch das nach oben strebende Blattwerk hervorragend geschützt. Nach dieser brutalen Pflegemaßnahme, der auch einige Obstbäume zum Opfer fielen, ist diese kleine Brutkolonie verschwunden! Danke schön, Herr Bürgermeister! Das geht auf Ihre Kappe, von wegen Wildwuchs und Verschlammung!  Totgepflegt, statt Natur zugelassen.   Aber auf der alten „Reeperbahn“ (Ursprung der langen Wiese) läßt sich ja vielleicht trefflich bauen, wenn mal die Natur kaputtgemacht ist?  Deshalb ist jede Stimme gegen die CDU eine Stimme für den Naturschutz!

Und das, obwohl der Bund für Umwelt- und Naturschutz im Kreis Dithmarschen bereits im Vorfeld alles Mögliche unternahm, dies zu verhindern. Auch die Dithmarscher Landeszeitung berichtete mehrmals objektiv über die nicht nachvollziehbare Vernichtung dieses Lebensraums, wie beschrieben als Rufwarte für Baumfrösche. Von Naturschützern wurde dieses Vorkommen von Hyla arborea arborea (Laubfrosch) über viele, viele Jahre geheim gehalten, was sich jetzt als böse Fehlentscheidung herausstellte. Im Nachhinein wurde bezweifelt, ob dieses Vorkommen angestammt, also authochton sei.  Aber auch das Sumpfblutauge (Potentilla  palustris) sowie die Aufrechte Schwanenblume (Butomus umbellatus) – alle typische, aber seltene Bewohnerinnen schlammiger Uferbereiche – wurden sehr rasch entfernt. Da die Bestände viele Jahrzehnte alt waren, sind allerdings einige Rhizome wieder ausgeschlagen. Mitunter ist die Natur tatsächlich stärker, als konservative Lobbyisten denken?

Zumindest gelang es dann noch, die Stiefelabdrücke von Arbeitern zu filmen, natürlich wurde da unter der Hand gewitzelt, Naturschützer hätten das alles angepflanzt. Zu dumm nur, das auf einer Postkarte von 1920 Schwanenblume und Laubfrosch im Vordergrund hübsch gezeichnet prangen. Mag sein, daß Naturschützer dies angepflanzt haben, dann aber schon vor über 100 Jahren. Bei dem Evangelischen Männerkreis konnte man uns erzählen, daß man früher Laubfrösche fing, um diese mit berühmten Leitern in Weckgläser zu stellen. „Städter“ haben diese gern gekauft. Das war eine Zeitlang sehr modern – deshalb jeder die Mär vom Wetterfrosch kennt. Was in Wirklichkeit aber nichts als Tierquälerei war.

Haben wir irgendwelche Hilfe von „den Grünen“ erhalten? Nein, ganz im Gegenteil. Niemand wollte sich da einmischen, was wohl auch ein Beispiel fehlenden Fachwissens sein könnte. „Naturschutzgebiet“, „geschützter Landschaftsteil“, „Landschaftsschutzgebiet“…viele Begriffe werden ohne gute Einordnung in grünen Aktionen verwendet. Oft zum schweren Nachteil der zu schützenden Naturelemente. So erwies sich die Grüne Rabulistik auch hier als eine aufgebauschte Mogelpackung:    modern aufgemacht und verpackt und nichts darin als Luft!

Merke auf:  Bekannte Grüne surfen gerne im Speicherkoog. Daher glaubt man ihnen nicht, das dort der Naturschutz im Vordergrund steht. Vielmehr will man im intakten Naturraum aus zweiter Hand exclusiv seinem Hobby nachgehen? Und in Wesselburen spielen diese keine Rolle, denn sie ließen den ehrenamtlichen Naturschutz schmählich im Stich!

Beachten Sie:     Nicht überall, wo „Grün“ draufsteht, ist auch grün drin!    Alle Parteien in Wesselburen haben in Punkto Naturschutz nichts beizutragen und nicken jede Naturzerstörung willig ab. Den in der Bürgersprechstunde vom BUND für Umwelt- und Naturschutz vorgebrachten Vorschlag, das gesamte Gelände an den Verband zu verpachten indes, hatten alle Ratsfraktionen so nach etwa 25 Sekunden einhellig abgelehnt. Erstaunlich, denn der Antragsteller Frank Stawitzki hatte, z.B. für die Landesregierung NRW, große Artenschutzprogramme und praktische Hilfsmaßnahmen, wie das preisgekrönte Projekt „Rettet den Laubfrosch“ oder Biotrans-Projekte für die EU in ganz Europa durchgeführt. Co-finanziert u.a. von einem großen europäischen Laborgerätehersteller. Abholzen geht natürlich leichter. Solche altbackenen CDU-Methoden der 80´er Jahre gehören bei der Wahl zum Kommunalparlament endlich mal abgestraft!  Ist dort die ganze politisch-gesellschaftliche Entwicklung seit „Saurem Regen“ und „Klimawandel“ hier nicht wahrgenommen worden?  Oder ist das denen schlichtweg egal?  Wer verdient an zerstörter Natur? Können wir es uns leisten, Stück für Stück Natur zu verlieren, wenn wir Einnahmen in der Touristik generieren wollen?